Am vergangene Wochenende fand in Weinfelden das alljährliche Judoturnier statt. Am Samstag kämpften die Judokas der Kategorien Jugend und Junioren um Qualifikationspunkte für die Schweizermeisterschaft. Auch Franzosen, Italiener und Deutsche nahmen teil. In der Kategorie U17 bis 66kg, in der der Gommiswalder Patrizio Bonzani startete, war das Teilnehmerfeld mit 32 Startenden sehr gross. Als strahlender Finalsieger konnte der Gommiswalder die Goldmedaille in Empfang nehmen und gewann somit erstmals ein Rankingturnier.

Seine ersten drei Kämpfe gegen tiefer gradierte Gegner gewann Patrizio souverän. Die Halbfinalbegegnung gegen den Tessiner Frigerio kostete ihn schon weit mehr Kraft, hatte er doch im Rankingturnier in Sierre gegen ihn verloren. Anfangs lag er auch mit Yuko in Rückstand, konnte dann aber mit einem gelungenen O-soto-Gari ausgleichen. Weil sein Gegner mehrmals zwecks Ausweichmanöver das Kampffeld verliess, kassierte er ein Shido (Strafpunkt) und Patrizio somit ein Koka (kleinster Wertungspunkt). Konditionell auf der Höhe griff Patrizio immer wieder konsequent an und beschäftigte seinen Gegner damit solchermassen, dass dieser gar nicht zum Angreifen kam. Nach vier Minuten konnte er als Sieger die Matte verlassen. Im Final stiess er auf den äusserst wendigen Innerschweizer Wirz, gegen den er auch schon unterlegen vom Feld gegangen war. Diesmal aber liess er ihm keine Chance, seine Beine zu erwischen und wich jedes Mal geschickt dem Angriff seines Widersachers aus. Mehrmals setzte er seine Spezialtechnik den Tomeo-Nage an und suchte darauf den Bodenkampf .Beim dritten Versuch gelang es ihm, Wirz so in die Luft zu katapultieren, dass dieser auf der seitlichen Rückenpartie landete. Dafür wurde ihm ein Yuko gutgeschrieben, das er bis zum Schluss über die Runden brachte. Als strahlender Finalsieger konnte der Gommiswalder die Goldmedaille in Empfang nehmen und gewann somit erstmals ein Rankingturnier.

Nicht weniger ernsthaft, einfach etwas langsamer, gingen am Sonntag die Schüler ans Werk. Das Leichtgewicht Anik Oertig (bis 24kg) kämpfte als erste mit viel Einsatz für Gommiswald und errang die Bronzemedaille Als zweitleichteste Gommiswalderin (bis 30 kg) brillierte Alessandra Pfister. Gelang es ihr doch alle drei Gegnerinnen zu bezwingen und damit die Goldmedaille zu sichern. Ihr gleich tat es ihre Teamkollegin Fabiana Giammancheri (bis 33 kg). Sie verliess die Tatami (Judomatte) ebenfalls dreimal als Siegerin und wurde erste ihrer Kategorie. Und auch Kristian Nikollbibaj (bis 33 kg) stand den Mädchen in keiner Weise nach und holte sich nochmals Gold. Als letzter Gommiswalder der Kategorie Schüler B (Jahrgang 97 und jünger) griff Kevin Lang(bis 45 kg) ins Kampfgeschehen ein. In vier Kämpfen musste er sich nur einmal geschlagen geben, was schlussendlich Silber für ihn bedeutete.
Um Punkt zwölf Uhr mittags wurden alle Kämpfe eingestellt, weil der Besuch des Bronzemedaillengewinners der Olympiade in Peking Sergei Aschwanden anstand. Er wurde mit tosendem Applaus empfangen und verteilte anschliessenden Autogramme. Der Ansturm war so gross, dass es einige Zeit dauerte, bis die Kämpfe wieder aufgenommen werden konnten. In seinem Interview betonte Aschwanden, dass es wichtig sei, den Spass am Judo zu behalten und dass es ohne die moralische und finanzielle Unterstützung der Eltern gar nicht möglich sei, an die Spitze zu kommen.